Historie
1904
Enno Mettcker (Ur-Großvater des heutigen Eigentümers Fokko) erwirbt in Barge und Horsten ca. 450 ha Ländereien (darunter auch das Zielgebiet) mit dem Vorhaben, Sandabbau zu betreiben. Es handelt sich um kargen Sandboden, der durch die Barger Schäferei bewirtschaftet wird. Acker- oder Weideland gibt es dort nur wenig – eine Familie kann sich durch die Bewirtschaftung kaum ernähren.
um 1917
Bereits während des I. Weltkrieges von 1914 – 1918 wird das Gelände zum Militärflugplatz umfunktioniert. Zwar liegen über diese Zeit heute kaum detaillierte Daten vor, jedoch ist die „Marine-Fliegerstation Barge“ in Verzeichnissen dokumentiert. Vermutlich wird die Heidefläche ohne größere Befestigungsmaßnahmen in dieser frühen Epoche der Fliegerei als Start- und Landebahn genutzt.
1920er – 1930er
Nach dem I. Weltkrieg gibt es zunächst keinen Flugbetrieb mehr und das Heideland bekommt seine Heidschnucken zurück. Die Barger Schäferei erweckt erneut zum Leben und prägt mit der Heidelandschaft maßgeblich das Landschaftsbild.
Um 1935
Aufgrund der Lebensmittelknappheit wird ein Beschluss erlassen, dass brach liegendes Land in Ackerfläche umgewandelt werden muss. Da bei Nichtbeachtung die Enteignung an die Siedlungsgesellschaft droht, wird die Heidelandschaft umgepflügt und großflächig für den Getreideanbau nutzbar gemacht. Dies bedeutet das Ende der Barger Schäferei – nur in Teilbereichen kann man noch heute vereinzelt Überreste der damaligen Heidevegetation erkennen.
1939 – 1945
Marx-Barge wird erneut als militärischer Einsatzflughafen genutzt. Zwar können die Ländereien durch die Wehrmacht von Enno Mettcker nur gepachtet und nicht käuflich erworben werden; dennoch werden in diesem Zusammenhang erhebliche Baumaßnahmen mit befestigten Start- und Landebahnen, einer Flugzeughalle, diverser befestigter Gebäude und Sprengschutzwällen durchgeführt. In vielen Bereichen kann man noch heute Spuren dieser Zeit erkennen – so ist zum Beispiel das Waldgebiet stark durch die ehemaligen Flak-Stellungen geprägt. Details zu dieser Zeit findet man unter anderem auf Wikipedia.
ab 1945
Nach Kriegsende werden die Einrichtungen des Flughafens durch die Alliierten im Zuge der Demilitarisierung weitgehend zerstört, wodurch ein großes Chaos entsteht und die Flächen vorübergehend weitgehend verwildern. Der Grundbesitz geht an die Familie Mettcker zurück und wird in den Folgejahren wieder als Ackerfläche nutzbar gemacht. Die Flächen werden mit Unterstützung eines landwirtschaftlichen Verwalters bewirtschaftet.
1976
Unterschutzstellung des Gebietes „Schwarzes Meer“ unter Naturschutz, eine landwirtschaftliche Nutzung auf bestehenden Ackerflächen bleibt allerdings weiterhin erlaubt
ca. 1979
Drainierung des kompletten Zielgebietes und damit nachhaltiger Eingriff in den Wasserhaushalt zwecks Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit.
Auf ein Drainierungsvorhaben von ca. vier Hektar bereits zur Melioration freigegebener Trockenweidefläche im Süden des Naturschutzgebietes „Schwarzes Meer“ wird kurz vor Beginn in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden einvernehmlich verzichtet, um den Wasserhaushalt in diesem empfindlichen Areal nicht zu gefährden.
1981
Eicke Müller-Trimbusch (Vater des heutige Eigentümers) verkauft das Naturschutzgebiet „Schwarzes Meer“ und angrenzende Flächen (insgesamt ca. 17 Hektar) an den Verein „Deutscher Bund für Vogelschutz e. V. – Verband für Natur- und Umweltschutz – Landesverband Niedersachsen e. V.“
2002
Aufgabe der eigenen Bewirtschaftung und Verpachtung der Flächen an einen ansässigen Landwirt, ab ca. 2004 enge Kopplung der Flächen an die Nutzung zur Energie-Produktion in der Biogasanlage am Randweg
2007
Übertragung des landwirtschaftlichen Betriebes an Fokko Müller-Trimbusch, der in die laufende Pachtvereinbarung als Vertragspartner einsteigt
seit 2017
Kontaktaufnahme durch die Ökologische NABU-Station Ostfriesland und Beginn der Überlegungen und Konzeptionierung einer teilweise alternativen Nutzung der Flächen im Sinne des Naturschutzes